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Vortrag: INSPIRE vs OpenData? - Probleme und mögliche Lösungen
Referenten
Armin Retterath |
In den letzten Jahren stieg die Zahl der Portale für offene Verwaltungsdaten (Open Data) stark an. Der volkswirtschaftliche Nutzwert, der mit der Freigabe dieser Informationen verbunden ist, wird in einer Studie der Konrad Adenauer Stiftung aus dem April des Jahres 2016 mit 12,1 bis 131,1 Mrd. Euro p.a. abgeschätzt. Das Ergebnis der Studie war auch ein Grund dafür, dass die Bundesregierung noch innerhalb der laufenden Legislaturperiode die gesetzliche Regelung dafür schaffen will, weitere Daten der Bundesbehörden im Sinne von "Open by Design" freizugeben. Die Länder sind mit der Neuregelung des Länderfinanzausgleichs ebenfalls mit im Boot und wurden angehalten eigene Anstrengungen auf diesem Gebiet zu forcieren.
Bei vielen der wirtschaftlich interessanten Verwaltungsdaten handelt es sich um Geodaten. Diese werden – auch aufgrund der 2007 erlassenen EU-INSPIRE Richtlinie – schon seit vielen Jahren mit standardisierten Metadaten beschrieben, sind über Geoportale und Geodatenkatalogsysteme auffindbar und einige von ihnen sind sogar online über WMS sowie WFS nutzbar.
Im Vortrag wird kurz ein historischer Abriss über die Entwicklung der letzten Jahre gegeben und im Anschluss auf die unterschiedliche Metadatenstruktur bzw. Sichtweise der "Geodaten-" sowie "Open-Data-Communitys" eingegangen. Es werden verschiedene Lösungsansätze vorgestellt und die noch vorhandenen semantischen, wie technischen Hürden explizit angesprochen. An konkreten Beispielen wird erläutert wie sich Geo-Metadaten semantisch sauber über die CKAN-API in Open-Data Portale überführen lassen und wie man die neuen resource_view-Plugins von CKAN (2.3+) dazu nutzen kann, beliebige externe Anwendungen und Sichten innerhalb von CKAN zu erstellen. Des Weiteren wird erklärt wie sich CKAN, durch Einsatz von ckanext-scheming, auf einfache Weise als allgemeines Transparenzportal einsetzen lässt.
Im Vortrag werden die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von GDI- und Open-Data-Architekturen anhand praktischer Beispiele herausgearbeitet. Auf der einen Seite steht ein starrer, auf Normen basierender Ansatz, auf der anderen Seite ist die Enwicklung eher Community getrieben und die Standardisierung steht noch aus. Aufgrund des großen politischen Drucks in Richtung Open-Data steigt auch der Druck auf Geodatenprovider ihre Metadaten Open-Data-kompatibel bereitzustellen. Hier gibt es einige semantische und technische Hürden, die man kennen und überwinden muss. Der Beitrag gibt hierzu Hilfestellung.