Tools zur Qualitätssicherung in OpenStreetMap

Am 22.11.2010 um 20:10 wurde der milliardste Punkt in OpenStreetMap (OSM) eingetragen.

Allein diese Zahl zeigt die Größe der Aufgabe Qualitätssicherung. Es gibt viele Werk­zeuge zur Qualitätssicherung, die teilweise spezielle Aspekte beleuchten wie das Tool zur Erkennung von doppelten Knoten. Genauso gibt es Werkzeuge, die eine größere Bandbreite an Problemen erkennen wollen. In dieser Community Session wollen wir uns auf vier weitverbreitete Werkzeuge konzentrieren.

Als erstes werden einige typische Fehlerklassen (doppelte Knoten/Wege, überschneidende Wege, unverbundene Wege, überlappende Flächen, ...) sowie einige häufige Ungereimtheiten (unvollständige Adressen, ...) in den OSM-Daten vorgestellt. Es sei klar gemacht, dass nicht alles, was von den Werkzeugen gefunden wird, immer ein Fehler ist. Die eigene Einschätzung muss das Maß sein mit dem entschieden wird, ob eine markierte Stelle wirklich ein Fehler ist, ob man selbst genug Kenntnisse hat um diese Situation zu bereinigen oder ob man mögliche Änderungen anderen mit mehr OSM-/Ortskenntnissen überlassen will.

• Das Validator Plugin von JOSM ist ein Tool, dass möglichst viele Fehler und Ungereimtheiten genau dort aufdeckt, wo man die OSM-Daten bearbeitet. Es ist auf den herunter geladenen Bereich beschränkt aber dadurch sehr effektiv. Der Validator deckt nicht nur Fehler wie doppelte Knoten auf, sondern viele Dinge, die als Ungereimtheiten angesehen werden. Manches wird man korrigieren, anderes wird man so lassen wie es ist.
• Der OSM-Inspector stellt eine Reihe von Ansichten auf die OSM-Daten zur Verfü­gung, mit deren Hilfe Fehler identifiziert oder mögliche Fehler gefunden werden. Unter anderem werden Geometrie, Tagging, unverbundene Wege, falsche Adres­sen geprüft. Weiter enthält der OSM-Inspector Ansichten mit denen die Vollstän­digkeit beim öffentlichen Verkehr oder bei Grenzen geprüft wird. Als drittes unter­stützt der OSM-Inspector den Import durch Darstellung der Import-Daten.
• Keep Right stellt auf einer Karte Fehler mit Markern dar. In einem Popup Feld wer­den die Fehler genauer beschrieben. Alle Fehler-Typen können einzeln ein-/ausge­blendet werden. Fehler-Typen sind Geometrie, Flächen, Tagging, Layer und mehr.
• OpenStreetBugs und MapDust sammeln auf einer Karte Fehlermeldungen von Personen. Damit unterscheiden sie sich von den anderen Tools, die Fehler in den Daten identifizie­ren. Vorteil ist, dass Fehler markiert werden können, die nicht aus den Daten ersichtlich sind. Beispiele: „falscher Name”, „falsche Wegführung”, „hier fehlt etwas”. Während OpenStreetBugs eher allgemein gehalten ist, stammen die Fehlermeldungen in MapDust im wesentlichen von den Nutzern einer mobilen Routing-Lösung (Skobler). Von daher beziehen sich Fehlermeldungen von MapDust meist auf Routing-Probleme. Manches davon beruht auf Fehler oder unvollständigen Daten in OSM, anderes sind Fehler im Routing-Programm.

Es gibt noch eine Vielzahl anderer Tools, die wir hier nicht vorstellen können. Viele sind spezialisiert auf eine Aufgabe. Viele liefern nur Listen mit fehlerhaften Objekten. Diese Tools findet man am einfachsten unter dem Stichwort „Quality_Assurance” im OSM-Wiki. Im Rahmen der Diskussion kann natürlich auf weitere Tools eingegangen werden.