Leoni Möske
Zeit: Donnerstag 12. März 17:00 Uhr
Ort: HS Weismannhaus
Das Volunteered Geographic Information-Projekt OpenStreetMap (OSM) stellt aktuelle, global und frei zur Verfügung stehende Geodatensätze bereit. Diese Datensätze werden für verschiedene Anwendungen verwendet und sind eine alternative Datenquelle zu amtlichen Daten oder Fernerkundungsdaten (wie Satellitenbilder). Ein großer Nachteil der OSM-Daten besteht in der heterogenen Datenqualität. Beispielsweise ist die Validität der OSM-Gebäudedaten für eine Verwendung in einer Expositionsabschätzung bei einem Hochwasser (= Abschätzung betroffener Gebäude und Personen) fragwürdig. Für diese Daten existiert keine stabile und standardisierte Qualitätsbewertungsmethode. Daher bedarf es eigener Qualitätsbewertungsmethoden.
Im Rahmen einer Masterarbeit wurde eine intrinsische und extrinsische Qualitätsbewertungsmethode für OSM-Gebäudedaten unter Verwendung in einer Expositionsabschätzung entwickelt und umgesetzt. Zur Bewertung dienen intrinsische Indikatoren und extrinsische Maße, die für bestimmte Qualitätskriterien (Vollständigkeit, geometrische Genauigkeit ...) und die Beitragsaktivität erarbeitet und umgesetzt wurden. Hierzu kamen für die intrinsischen Indikatoren die OpenStreetMapHistoryDatabase (OSHDB)-API des Heidelberg Institute for Geoinformation Technology (HeiGIT) und für die extrinsischen Maße zur Aufbereitung/Import der Daten (osmosis, osm2pgsql und norGIS-ALKIS) sowie eine PostgreSQL/PostGIS-Datenbank zum Einsatz. Die Bewertungen der Gebäude-Daten erfolgte im Bereich der Überschwemmungsflächen für die Stadtgebiete Köln und Gera.
Leoni Möske arbeitet seit November 2019 bei der Firma WhereGroup in Bonn als GIS- und OSM-Expertin. Sie beschäftigt sich ausgiebig mit Open-Source-Software (wie PostgreSQL und PostGIS, QGIS, GeoServer). Darüber hinaus fertigte sie eine Masterarbeit zum Thema "Qualitätsbewertung von OpenStreetMap-Gebäudedaten als Datengrundlage für eine Expositionsabschätzung von extremen Hochwasserereignissen - am Anwendungsbeispiel der Untersuchungsgebiete in Köln und Gera" an. Hierbei kam zur Aufbereitung/Import der OSM-Daten (osmosis, osm2pgsql und norGIS-ALKIS) sowie eine PostgreSQL/PostGIS-Datenbank und die OpenStreetMapHistoryDatabase-API des Heidelberg Institute for Geoinformation Technology zum Einsatz. Die Arbeit entstand im Rahmen der Forschungsgruppe „Geoinformatik“ an der Universität Heidelberg und in Kooperation mit der Firma Disy Informationssysteme.