Event-Details
Vortrag: WMS Time Dimension
Mehrwert für Geodateninfrastrukturen
Referenten
Armin Retterath |
Die zunehmende Zahl an Metadaten in Geodateninfrastrukturen macht eine Informationsrecherche immer schwieriger. Es werden oft Datensätze mehrfach beschrieben, die sich nur hinsichtlich ihrer zeitlichen Dimension voneinander unterscheiden. Bei der Bereitstellung durch Dienste wirkt sich das dann so aus, dass es beispielsweise für jedes Jahr einen eigenen Layer gibt. Hier kann eine die Verwendung von zeitlich variablen WMS-Layern Abhilfe schaffen. Im Vortrag wird der generische Ansatz der GDI-RP anhand von praktischen Beispielen vorgestellt.
Bisher wurden über die Geodateninfrastrukturen von Bund und Ländern grundsätzlich nur Kartendienste mit zeitlich statischen Informationen publiziert und verwendet. Die Möglichkeiten, die die zugrundeliegenden Standards auch zur Bereitstellung mehrdimensionaler Informationen bieten, standen in den letzten 10 Jahren nicht so sehr im Fokus. Mit der zunehmenden Menge von Datensätzen hat sich jedoch gezeigt, dass viele dieser Informationen sich eigentlich nur durch ihren zeitlichen Bezug unterscheiden (Beispiele hierfür sind Luftbilder verschiedener Jahre oder auch statistische Themenkarten, die in regelmäßigen Abständen aktualisiert werden). Die Vielzahl der entstehenden Datensätze machen insbesondere eine Informationsrecherche über die Metadaten zunehmend schwieriger. Um hier Abhilfe zu schaffen, steht das einheitliche Vorgehen bei der Bereitstellung mehrdimensionaler Daten über Kartendienste auf der Standardisierungsagenda der GDI-DE. Erste Empfehlungen hierzu sind in dem neuen deutschen Standard für Darstellungsdienste, der 2018 verabschiedet wird, enthalten.
Um einen Einblick in die neuen Möglichkeiten zu eröffnen, wurde im GeoPortal.rlp der Support für die Zeitdimension implementiert. Zeitlich variable WMS Layer werden nun im Layerbaum des Kartenviewers durch die Anzeige einer Uhr markiert. Klickt man auf dieses Symbol, so wird - in Abhängigkeit der serverseitigen Einstellungen für den jeweiligen Layer - ein dynamischer Zeitstrahl geöffnet und der Nutzer kann den gewünschten Zeitpunkt auswählen. Es werden verschiedene Dienste aus unterschiedlichsten Themenbereichen (Meteorologie, Fernerkundung, historische Karten/Luftbilder) vorgestellt und die neuen Möglichkeiten anhand dieser Beispiele erläutert. Neben zeitlich variablen Daten lassen sich über den Dimension-Parameter theoretisch auch weitere Variationen abbilden. Als Anwendungsfall sind auch dynamische Karten in Abhängigkeit von einer Bezugshöhe denkbar (z.B. lokale Überschwemmungsrisikokarten).