Event-Details
Vortrag: XPlanung für einen Flächennutzungsplan mit PostGIS und QGIS
Referenten
Bernhard Ströbl |
Im Flächennutzungsplan (FNP) wird die beabsichtigte Bodennutzung des Gebietes einer Gemeinde dargestellt (§5 BauGB). In der Stadt Jena wurde im Jahre 2015 mit der Neuerstellung des FNP begonnen.
Die Stadt hat seit mehreren Jahren das freie Desktop-GIS QGIS im Einsatz, als Datenspeicher dient eine PostgreSQL/PostGIS-Datenbank. Am Anfang stand deshalb die Überlegung, wie die Daten für einen FNP in einem GIS im allgemeinen und in PostGIS im besonderen sinnvoll modelliert werden können. Im Projekt XPlanung wird seit mehreren Jahren das Datenaustauschformat XPlanGML entwickelt, das den verlustfreien Austausch von raumbezogenen Planwerken ermöglichen soll. XPlanung wird schon seit 2008 vom Deutschen Städtetag und vom Deutschen Städte- und Gemeindebund zur Einführung empfohlen. Da es bisher jedoch keine frei verfügbare Umsetzung des XPlanungs-Standards für PostGIS gibt, wurde zunächst der Standard (Version 4.1) in der Datenbank implementiert. Jede Objektart wird dabei durch eine eigene Tabelle repräsentiert; Trigger sorgen für die Datenkonsistenz zwischen Eltern- und Kindklassen. Die Visualisierung und Bearbeitung der Daten erfolgt von QGIS aus mit einem eigenen Plugin und dem Plugin DataDrivenInputMask. Für jede FNP-Objektart gibt es eine Standarddarstellung in Anlehnung an die PlanZVo.
Vorteile der dargestellten Lösung: für jeden Sonderfall gab es bisher eine sinnvolle Anwendung innerhalb des Standards; da XPlanung bereits alle im Zusammenhang mit einem FNP denkbaren Attribute enthält, war es folglich noch nicht nötig, weitere Attribute hinzuzufügen. Die Sachdaten lassen sich in QGIS gut editieren und eine PlanZVo-konforme Darstellung ist mit den Darstellungsoptionen von QGIS möglich. Als Nachteil erwies sich insbesondere die Tatsache, dass die Datenerfassung eine Aufgabe ist, die entsprechend qualifiziertes Personal und ein gewisses Verständnis des komplexen Standards voraussetzt.
Noch gar nicht realisiert sind z.Zt. Schnittstellen, also die Übernahme von Plänen im XPlanGML-Format bzw. die Ausgabe eigener Pläne als XPlanGML.
Der Vortrag zeigt die erfolgte Umsetzung des Standards XPlanung für PostGIS und den Zugriff darauf aus QGIS heraus am Beispiel eines in der Aufstellung befindlichen Flächennutzungsplans.