FOSSGIS2015 - 29_2015_03_23

FOSSGIS 2015
Konferenz für freie und Open Source-Software im GIS-Bereich und für freie Geodaten

Referenten
Armin Retterath
Programm
Tag Mittwoch - 2015-03-11
Raum S2
Beginn 16:00
Dauer 00:30
Info
ID 835
Veranstaltungstyp Vortrag
Track Vorträge (GIS)
Sprache der Veranstaltung deutsch
Recordings

GeoPortal.rlp

Ein Erfolgsmodell für den Einsatz von FOSS in der öffentlichen Verwaltung

Dieser Vortrag illustriert anhand der Entstehungsgeschichte des rheinland-pfälzischen Geoportals, das mittlerweile auch im Saarland und in Hessen eingesetzt wird, welches immense Potential im Einsatz von FOSS-Software in der öffentlichen Verwaltung steckt. Der Vortrag diskutiert neben unerwarteten positiven Nebenwirkungen wie der verstärkten Zusammenarbeit der Verwaltungen auch Risiken und Probleme, die in der 9-jährigen Geschichte des Projekts zu bewältigen waren.

Das vollständig auf FOSS basierende GeoPortal.rlp wurde im Jahr 2006 konzipiert, um die GDI-RP aufzubauen. Rheinland-Pfalz hat sich damals für den Einsatz lizenzkostenfreier Software entschieden, um auch anderen Ländern bzw. Organisationen die Möglichkeit zu geben an dem Projekt mitzuwirken. Zum Zeitpunkt der Freischaltung des Portals im Jahr 2007 war die rheinland-pfälzische Lösung europaweit das einzige System seiner Art. Es basiert auf einem eigenständig entwickeltem Architekturkonzept (OWS-Service-Registry) und setzte zum damaligen Zeitpunkt auch weltweit Maßstäbe. Im Jahr 2009 wurde das System vom Saarland übernommen und es kam zu einer engen Kooperation der beiden Bundesländer, in deren Rahmen man sich die Weiterentwicklungskosten aufteilen konnte. Zur Umsetzung der EU-INSPIRE-Richtlinie wurden in der zugrundeliegenden Software Mapbender viele Funktionen implementiert, die den dezentralen Datenanbietern in Rheinland-Pfalz und im Saarland die Erfüllung der europäischen Anforderungen stark erleichtern. In Folge dessen haben diese beiden Bundesländer bezüglich der Datenbereitstellung derzeit europaweit eine Spitzenposition inne. Der Erfolg des Systems hat dazu geführt, dass auch Hessen sich im Jahr 2013 dazu entschieden hat sein aktuell noch auf proprietärer Software basierendes Geoportal durch die FOSS-Lösung aus Rheinland-Pfalz zu ersetzen. Im Januar 2015 wird der Prototyp des neuen Geoportals Hessen freigeschaltet. Anhand der Entwicklung Projektes in den letzten 9 Jahren kann gezeigt werden welches immense Potential im Einsatz von FOSS steckt. Es wird neben Darstellung der Vorteile aber auch auf die Risiken und die Probleme eingegangen, die während dieser Zeit auftauchten und zu bewältigen waren.